Thứ Năm, 2 tháng 2, 2017

Es sieht aus, als würde die Welt sich auf Krieg vorbereiten

Der sowjetische Ex-Präsident Michael Gorbatschow sieht eine neue Kriegsgefahr.
Michael Gorbatschow war bis 1991 sowjetischer Präsident und wird im Westen geschätzt, weil er den Anstoß zur Beendigung des Kalten Krieges gab
  • „Heute scheint die nukleare Bedrohung wieder real zu sein“, schreibt er im US-Magazin "Time".
  • Er fordert eine Resolution von den Präsidenten Trump und Putin, weil sie "90 Prozent der Atomarsenale der Welt" halten.
  • Der neue US-Präsident Donald Trump wird am Samstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren. Trump hatte schon im Wahlkampf immer betont, dass er sich wieder eine gute Beziehung zu Russland wünscht. Denn diese ist belastet: durch die Ukraine-Krise, den Syrien-Krieg, die Truppenverlegung des Westens nach Osteuropa und nicht zuletzt auch die massiven amerikanischen Vorwürfe, Russland habe sich in den US-Wahlkampf eingemischt. Ob sich das Zerwürfnis so einfach reparieren lässt?
  • Jetzt warnt der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow in einem Gastbeitrag für das Magazin „Time“ gar vor einem Krieg: „Immer mehr Truppen und Panzer werden in Europa in Stellung gebracht“, schreibt er. Die Nato und die russische Armee rückten immer näher aufeinander zu, sie ständen sich inzwischen in Schlagdistanz gegenüber.
    „In den Staatshaushalten, die kaum noch ihre sozialen Aufgaben bewältigen, wachsen die Militärausgaben“, befindet Gorbatschow. Für moderne Waffen, manche mit der Schlagkraft früherer Massenvernichtungswaffen, sitze hingegen das Geld locker. „Für U-Boote, bei dem ein einziger Schuss in der Lage ist, einen halben Kontinent zu verheeren oder für Raketenabwehrsysteme, die die strategische Stabilität zersetzen.“

    „Rhetorik mancher Politiker immer gefährlicher“

  • „Die Rhetorik so mancher Politiker und Militärs klingt immer gefährlicher“, attestiert er der Gesellschaft. Kommentatoren in den Medien würden sich diesem kriegerischen Chor anschließen. „Es sieht aus, als ob sich die Welt auf einen Krieg vorbereitet.“
    Gorbatschow, der 1990 den Friedensnobelpreis erhielt, erinnert daran, wie Russland in den 80er-Jahren gemeinsam mit der USA an der Abrüstung gearbeitet habe und welche Erfolge beide Länder dabei erreichten. „Heute jedoch scheint die nukleare Bedrohung wieder real zu sein. Die Beziehungen zwischen den Großmächten wandeln sich seit einigen Jahren vom Schlechten zum Schlimmen.“ Die Befürworter der Aufrüstung würden sich die Hände reiben.
  • „Wir müssen aus dieser Situation ausbrechen“, schreibt er in dem Beitrag, wie auch in seinem Buch „Nie wieder Krieg“ (Benevento). Der politische Dialog müsse fortgesetzt werden, es müssen gemeinsame Entscheidungen getroffen werden. Der Dialog sollte sich laut des Ex-Präsidenten auf die Bekämpfung des Terrorismus konzentrieren. Das sei eine wichtige, dringende Aufgabe. Zudem solle der Fokus auf dem Verhindern von Kriegen liegen.
    Gorbatschow forderte Trump und Putin auf, zu erklären, dass ein „Atomkrieg inakzeptabel ist und niemals geführt werden darf“ – am besten mit einer Resolutiondes UN-Sicherheitsrats. Immerhin seien Putin und Trump „Präsidenten von zwei Nationen, die mehr als 90 Prozent der Atomarsenale der Welt halten“ und damit eine besondere Verantwortung trügen.
  • https://www.welt.de/politik/ausland/article161603393/Es-sieht-aus-als-wuerde-die-Welt-sich-auf-Krieg-vorbereiten.html

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